Du hattest ein schönes Leben und du wurdest geliebt.
Geboren in einem Pferdestall vor 16 Jahren. Im zarten Babyalter von 6 Wochen bist du bei uns eingezogen, kurz vor Weihnachten.
14 Tage habe ich dich liegend vor dem Bett gefüttert, mit dem Löffel am lang ausgestreckten Arm, du wolltest einfach nicht darunter hervorkommen – denn da draußen, da pantherte der schwarze Kater hin und her und maunzte auf der Suche nach seiner Jule, deren Herz kurz vorher zu schlagen aufhörte. Und wir hatten beschlossen, der Fritz braucht wieder eine kleine Pelzkugel, eine getigerte, die ihn aufmuntert, den alten schwarzen Mann.
Fritz
Und das hat sie gemacht, die Pelzkugel – und er war nicht überhaupt begeistert über diese anstrengende Gesellschaft, dieses Baby, diese Halbstarke, die keine Ahnung hatte, wie man sich benimmt, die über sämtliche Tische kantapperte und unsere eh schon kümmerliche Adventsdeko runterfetzte – aber er wurde wieder munter, DAS hast du geschafft.
Und ein knappes Jahr später, da kam die winzigkleine Kuhkatze Shari dazu – auch vor Weihnachten (wieder eine Rettungsaktion) und dann waren die Pelznasen zu dritt. Heissa.
Shari und Murphy
Im Sommer 1996 der Umzug vom 5. Stock ins Grüne – die beiden jungen Damen und der alte Herr genossen das Leben, die Sonne, den Garten, das Glück. Die Mädels waren schneller als der Schall und kurz hintereinander schwanger… (Ein großer roter Kater trieb in der Nachbarschaft sein „Unwesen“, beim 2. Versuch einer Annäherung hast du, Miss Murphy, ihn dann dermaßen verprügelt, dass er sich NIE wieder in deine Nähe gewagt hat…)
Dann die Geburt deiner Babyfellchen. Du hattest du trotz einsetzender Wehen noch stundenlang auf mich gewartet, erst als ich mich nach Feierabend an dein vorbereitetes Körbchen setzen konnte, da ging es los – und als ich zwischendurch mal dringend aufs Örtchen musste, biste in Panik hinter mir hergerannt, dass ich dich ja nicht verlasse… Meine Kleine.
Murphys Babies (Jeanie, Zack, Tiger Tom und Felix):
Als ein paar Wochen später (deine Zwerge hatten inzwischen schon alle ein tolles Zuhause gefunden) die kleine Kuhkatze auch Babies bekam, war das viel zu früh für sie und sie hatte doch keine Ahnung und du hast dann Tante gespielt und das Wärmen und Putzen übernommen und ich das Füttern mit der Minispielzeugbabypulle.
Auch drei von diesen Vieren sind dann durch unsere Zusammenarbeit dick & rund geworden. Das vierte, der kleinste Kater, den ich behalten wollte, der starb wie seine Mutter kurz offensichtlich an einer Vergiftung. Das war ein trauriges Weihnachten. Am 5. Dezember zuerst Shari, am 25.12. dann der kleine blaue Bär. Später kehrte Kasimir, Sharis Sohn, der schon bei einer Freundin wohnte, zum Trost zu uns zurück.
Kasimir (3 Wochen alt)
Kasimir (3 Jahre alt)
Pauline, Kasimir
Und nun – soviele Jahre ohne jede Krankheit (der alte Fritz starb im Jahr darauf mit 17 Jahren, ohne jemals krank gewesen zu sein) ist es wieder ein Weihnachten mit Katzenjammer.
Nach einer Woche voller Brechdurchfall, Infusionen und Tierarztbesuchen hab ich dich nun losgelassen, hab die Entscheidung getroffen, dich nicht weiter mit Nadeln und Spritzen und weiteren Untersuchungen zu quälen, hab dich im Arm gehalten und hab miterlebt wie dein kleines Kämpferherz einfach weitergeschlagen hat, trotz zweier Spritzen… und hab geheult und geheult und war so froh, dass mein roter Kringel hier war und mitgeholfen hat, mitentschieden und mitgeheult.
Drei Pelzgurken sitzen nun hier rum, der puschelige Riesenkater Linus, Clio (das dicke Mädchen)und der wunderschöne smarte Alfie (alles die Katzen meines Sohnes) und alle sind sie so schön und knuffig und liebevoll um mich rum.
Und ich weiß, dass es wieder besser wird, aber es bleibt ein kleines Fell, das fehlt, und es bleibt schlicht und einfach beschissen.
Ach Kringelhase…ich sitz hier, lese und heul schon wieder Rotz und Wasser für Dich mit. 16 Jahre hatte Murphy es verdammt gut bei Dir. Sie wurde zur Darth Vader Katze, Stinkekatze, Schmusebacke, die von jetzt auf gleich nach jahrelangem Verstecken auch mich vollgeschmust hat. Ich drück Dich nochmal und ich bin sicher, daß Du richtig entschieden hast.
Oh, das ist ja ein trauriges Weihnachten…
Das tut mir sehr leid –
aber du hast die Geschichte von Murphy so wunderschön erzählt, dass ich mir ganz sicher bin, dass sie ein ganz tolles Leben bei dir hatte.
Fühl dich gedrückt.
Oh nein, was les ich da? *heul*
Ich drück dich einfach mal ganz, ganz dolle und weiß, dass das jetzt nicht so richtig hilft. Aber vielleicht so als winziger Trost, dass mir das grad sooo nah gegangen ist …
Och nee, auch mir tut es sehr leid, dass Murphy nun über die Regenbogenbrücke gegangen ist. Danke, dass Du uns an ihrer Geschichte hast teilhaben lassen.
Und die Entscheidung zu treffen, wann es an der Zeit ist, seine geliebte Katze gehen zu lassen, nicht länger leiden zu lassen, ist nicht einfach. Fühl Dich auch von mir gedrückt…
*immernochwinsel*
Danke euch allen… *drück
Uuuuuaaaaaaaahhhh und ich reg mich über meine Klapperkiste auf! Hey, das tut mir echt leid für Dich, aus Deinem Eintrag spricht unendlich viel Liebe… fühl Dich gedrückt!
Sie hatte ein schönes Leben und sie wurde geliebt, das ist das größte was wir den Fellen geben können und das hast Du getan und im Herzen wird sie immer einen Platz behalten *drück*
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