Ich zitiere Frau von Wolkengucken: (und zwar komplett, weil ich immer noch sowas von platt bin…) :
London hat uns ausgeknockt (schreibt man das so?)
Wir waren durch die Eindrücke einfach sprachlos… kaum aus der Station Embankment rausgestolpert, rauf auf die Jubilee Bridge und mit offenem Mund staunen und “Ohh und Aaah” rufen. Einfach freuen, daß wir da sind. Das Licht war total irre, fast surreal. Wir haben Fotos vom beleuchteten London Eye geschossen und sehr schnell beschlossen, die Koffer in das Hotelzimmer zu werfen und uns in die Stadt zu stürzen. Das Citadine Apart’Hotel war keine 50m von der Themse entfernt… knapp 100m vom Trafalgar Square (geographischer Mittelpunkt der Stadt). Kann man zentraler wohnen?
Ok, es war hauptsächlich Regierungsviertel, sodaß sich Restaurants und Pubs in Grenzen hielt. Doch, wo wir auftauchten, machte eh alles um 23 Uhr dicht. Und da heißt es, daß mehr und mehr Läden die Last Order aufgegeben haben. Gehen all die Londoner und Touristen denn alle um 23 Uhr schlafen? *staun*
Die Tour, die wir für den eigentlichen Besichtigungstag auserkoren hatten, haben wir noch am ersten Abend gemacht. Auf der Suche nach etwas Eßbarem streiften wir über den Trafalgar Square, Whitehall entlang, vorbei an der Downing Street…Um Mitternacht hörten wir hörte ich noch Big Ben seinen Evergreen spielen, kaum um die Ecke gebogen standen wir schon auf der Westminster Bridge und zack… war das Licht am Big Ben ausgeknipst. Die Stadt geht schlafen. Irgendwie.
Der Fahrstil – vor allem der der Busse – ist beängstigend und macht den Aufenthalt zum Abenteuer. Vom Linksverkehr mal ganz abgesehen. Selten habe ich Fahrzeuge so spät abbremsen sehen, daß sie quasi bis 3 Meter vor der roten Ampel noch richtig Tempo draufhaben und nicht im geringsten den Anschein erwecken, möglicherweise doch noch stehen zu bleiben… Das hat der Freude über die Ankunft in dieser Stadt allerdings keinen Abbruch getan.
Ich hab übrigens während der Zeit von Montag Abend bis Mittwoch Mittag nur ein Mini-McD gesehen, das auch um 23 Uhr geschlossen hat. Ach ja, und ein kleines Pizza Hut in Covent Garden. Ansonsten viel Britische Küche, unzählige Italiener und eine Neuentdeckung: Pret-A-Manger… hat beeindruckt, war lecker und gut.
Geschlafen haben wir eigentlich… äh… haben wir? Naja, Jugendherbergsfeeling mit Frau Saba kenn ich ja. Wissen schon… sabbeln, kichern, Tränen lachen bis morgens um weiß ich gar nicht… da wir gegen halb eins wach wurden, vermutlich um 5 *örks* Mir brachte das am Sight Seeing Tag einen Schwächeanfall nach dem nächsten ein. Keine 300 Meter zu Fuß unterwegs, fragte ich völlig uneigennützig “wollen wir hier nicht einen Kaffee oder Tee trinken?”. Da hatten wir es immerhin schon auf die andere Seite der Themse geschafft *grins*.
Regen bestimmte diesen Tag. Gemütliches Schlendern an der Themse entlang… Cleopatras Needle und so… bis wir dann irgendwann am London Eye ankamen, ein Ticket kauften, eine 4D-Vorführung (!) erleben durften und ins Riesenrad einstiegen.
Muß ich eigentlich erwähnen, daß Frau Saba und ich beide unter Höhenangst leiden? 138m – das größte Riesenrad in welcher Region auch immer… wir müssen bekloppt sein. Mir hat das allerdings erstaunlicherweise nicht so viel ausgemacht. Erstens ist meine Höhenangst nicht mehr so doll wie noch im letzten Jahr und zweitens merkt man die Bewegung der Gondel eigentlich gar nicht. In Wien im Prater konnte man die Gondel schaukeln lassen. Die Bewegung von einer Gondelseite auf die andere hat die gesamte Gondel gekippt. Das hat für den einen oder anderen Schweißausbruch gesorgt. London Eye hingegen vermittelte doch sehr solide Bauweise. Vor blauem Himmel wärs noch schöner gewesen. So haben wir halt very britsh weather gehabt. Kennen wir ja aus Hamburch 😉
Nachdem der Flug mit London Eye vorbei war (im Übrigen eines der Dinge, die wir unbedingt machen wollten. Das wohl auch einzige, was wir wirklich durchgezogen haben *grins* Pläne sind dafür da, umgeworfen zu werden.), schüttete es so richtig ausgiebig. Yeah. Also ab in die Tube und gucken, wohin. Wir haben uns für Picadilly Circus entschieden. Der sieht nassgeregnet mit den Spiegelungen auch wirklich klasse aus. Ich hatte ein wenig Sorge um meine Kamera, sodaß nur Frau Saba Fotos vom Abend gemacht hat. Am Picadilly Circus haben wir uns in den Briannia Shop gestürzt, um uns gnadenlos unnütze Devotionalien anzuschauen, die eh kein Mensch braucht. Spaß hat es gemacht – und wir haben Beute gemacht: Einen saucoolen schwarzen Lederhut für mich und eine nicht weniger coole Mütze für Frau Saba. Kaum hatten wir die Kopfbedeckungen, war der Regen auch vorbei 😉 Hunger meldete sich. Wo haben wir Chancen, was zu Essen zu bekommen und was wollen wir noch sehen. Mir wurde in den vergangenen Wochen von Covent Garden vorgeschwärmt. Also ab in die Tube. Raus aus der Tube und instinktiv mal wieder zielsicher die falsche Richtung genommen *grins* Nach 19 Uhr… alle Geschäfte dicht. Die Markthalle ist auch geschlossen hübsch. Trotzdem. Wir haben echt Talent. Am Timing arbeiten wir noch. Nach Streifzügen durch diverse, wunderschöne Straßen haben wir ein italienisches Restaurant geentert (genau wie in Wien *grins) und es uns gut gehen lassen. Die Preise waren übrigens auf ähnlichem Level wie in Hamburg. Das Essen war fein, der Service war in der ganzen Stadt wirklich klasse. Selbst die menschlichen Automaten *schäm* Menschen an Ticketschaltern waren sehr, sehr hilfsbereit.
Ich kann noch mehr erzählen… werde ich möglicherweise auch noch tun. Jetzt erstmal nur noch folgendes.
Frau Saba hat angefangen… sie kränkelte. Offenbar gibt es auf der Insel Viren, für die wir Menschen vom Kontinent nicht geschaffen sind. Nebenhöhlen, Schnupfen, Husten… und ich hab mitgemacht. So hat uns die Stadt nicht nur durch die wunderbaren Eindrücke ausgeknockt, sondern auch noch schön gesundheitstechnisch umgehauen. Mich hat es wohl nicht ganz so heftig erwischt wie Frau Saba, aber so richtig fit war ich in den letzten Tagen nicht. Hab viel gelegen, viel geschlafen und war mächtig platt.
Heute will ich im Laufe des Tages mal wieder in die Laufklamotten steigen, die ich so mühsam in das Miniköfferchen für London gepackt habe. In London selbst hatte sich das mit dem Laufen dann auch wieder erledigt. Der Schlafmangel hat mir Günter auf die Schultern gesetzt. Dafür haben wir einen gefühlten Halbmarathon zu Fuß erledigt 😉
P.S. von Saba:
Erstens: „Darf ich das siggen?“ Usenetmodus on 😉 Im Ernst, ich zitiere am liebsten den ganzen Text, weil besser krieg ich das auch nicht mehr hin 😀
Zweitens: Ich bin immer noch platt, aber heute wenigstens statt Arbeit im feinen FoBi-Kurs Photoshop. Könnt ich ja direkt anwenden. Stick ist schon gepackt. Ma schaun.
Drittens: Der Virus scheint ein selbstgemachtes hannöversches Pflänzken zu sein – wie ich heute morgen hörte, haben sich in der letzten Woche (und bis jetzt) bei uns inner Firma ganze Abteilungen leergelegt…
Fotos morgen. Bestimmt.
Danke fürs Verständnis *hüstel
Good Bethering… also Gute Besserung.
Hannöverscher Virus kommt hin, denn hier in Hamburg hat er bei weitem nicht so fatale Auswirkungen gezeigt. Müde bin ich heute zwar noch gewesen, das kommt aber vom Schlafmangel *örks* Dieser Halsschmerzkram hat sich gelegt… nur noch ein bischn Rotznasenhausen. Das wars aber auch.
Und, es ist mir eine Ähre von Dir zitiert zu werden.
Dabei habbich noch sooooooo viel gar nicht geschrieben – Nu Bett…Grüße so von Kringel zu Kringel 😉
Ich leide ebenfalls unter Höhenangst, aber – WHOW! Dieses London Eye will ich unbedingt auch mal erleben! DAVON wird man aber dann nicht krank, oder?!? Ich wünsche Dir gute Besserung!
Nee, London macht nicht krank – den Virus hab ich offensichtlich schon mitgeschelppt… Und der zieht sich. Ätzend, das.